Das Once-Only-Prinzip (OOP) ist ein Kernkonzept der Verwaltungsmodernisierung und bezeichnet den Grundsatz, dass Bürger und Unternehmen bestimmte Standardinformationen nur noch einmal an Behörden übermitteln müssen. Alle berechtigten öffentlichen Stellen können anschließend – mit Zustimmung der Betroffenen und unter Wahrung des Datenschutzes – auf diese Daten zugreifen, ohne sie erneut anzufordern. Der Leitgedanke lautet: "Einmal mitteilen statt vielfach ausfüllen".
Die Einführung des Once-Only-Prinzips verfolgt mehrere Ziele:
Das Once-Only-Prinzip ist auf verschiedenen Ebenen rechtlich verankert:
Die Implementierung des Once-Only-Prinzips erfordert verschiedene technische Komponenten:
Die Umsetzung des Once-Only-Prinzips ist mit verschiedenen Herausforderungen verbunden:
Für innovative Unternehmen im GovTech-Bereich eröffnet das Once-Only-Prinzip vielfältige Geschäftschancen:
Bei der Umsetzung des Once-Only-Prinzips ist eine klare Differenzierung zwischen staatlichen und privatwirtschaftlichen Aufgaben sinnvoll:
Kritisch zu betrachten ist, wenn staatliche Stellen eigenständig umfassende technische Lösungen entwickeln, statt die Expertise und Innovationskraft der Privatwirtschaft zu nutzen. Dies kann zu ineffizienten Parallelsystemen führen und privaten Unternehmen Marktchancen nehmen. Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen öffentlichem Sektor und innovativen Unternehmen verspricht hingegen die besten Ergebnisse für Bürger und Verwaltung.
In verschiedenen Ländern ist die Umsetzung des Once-Only-Prinzips unterschiedlich weit fortgeschritten:
Das Once-Only-Prinzip wird sich in den kommenden Jahren weiterentwickeln:
Das Once-Only-Prinzip stellt einen Paradigmenwechsel in der Verwaltungsdigitalisierung dar – weg von der behördenzentrierten hin zur nutzerorientierten Perspektive. Es bietet sowohl erhebliche Effizienzpotenziale für die öffentliche Verwaltung als auch neue Marktchancen für innovative GovTech-Unternehmen, die die technischen Herausforderungen mit kreativen Lösungen adressieren können.