Glossar

Was genau bedeutet Business to Government (B2G) in Städten und Kommunen und inwiefern ist es relevant für Sie?

Business to Government (B2G): 
Was bedeutet das? Definition und Infos

Die Bezeichnung Business to Government oder B2G bezeichnet die Vermarktung und den Verkauf von Dienstleistungen oder Waren an Behörden des Bundes, des Landes oder der Kommunen. Abzugrenzen ist dieses Geschäftsmodell von Business to Business (B2B), also Geschäfte von Unternehmen untereinander, sowie Business to Consumer (B2C), mit dem Geschäfte mit privaten Endverbrauchern umschrieben werden.

Business to Government (B2G) nach der Reform von 2016

Grundsätzlich können Unternehmen und Selbstständige die unterschiedlichsten Geschäfte mit Behörden betreiben: Der IT-Support, den eine kleine Firma für die Stadtverwaltung realisiert, gehört ebenso dazu wie die Lieferung von Flugzeugen, Waffen oder großen Beratungsdienstleistungen, die Regierungsbehörden beauftragen.

Vergeben werden die Aufträge im Rahmen verschiedener Vergabeverfahren, wie zum Beispiel Ausschreibungen, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz verantwortet. Bereits im Jahr 2016 wurde die öffentliche Auftragsvergabe für Auftragsvolumina oberhalb der von der EU vorgegebenen Schwellenwerte umfassend reformiert, sodass die Verfahren deutlich flexibler und effizienter gestaltet werden können. Vor allem soll die Teilhabe kleiner und mittlerer Unternehmen am Business to Government (B2G) erleichtert werden.

Gleichzeitig eröffnet der neue Rechtsrahmen eine stärkere Unterstützung der strategischen Ziele im Zuge der Auftragsvergabe, wie beispielsweise die Verfolgung sozialer, innovativer oder ökologischer Ambitionen. Darüber hinaus können Kommunen nun ihre Leistungen der Daseinsvorsorge rechtssicher erbringen, da das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) die Ausnahmen vom geltenden Vergaberecht grundlegend regelt.

Business to Government (B2G) mit Vor- und Nachteilen für die Wirtschaft

Für Unternehmen und Selbstständige sind die von den Regierungsbehörden zu vergebenden Aufträge nicht unkompliziert: Einerseits verspreche derartige Geschäftige ein Höchstmaß an Sicherheit in puncto Zahlungsausfälle und Dauer der Zusammenarbeit.

Andererseits kann die Dauer von Kontakt bis zur Beauftragung mehr Zeit in Anspruch nehmen als bei einem klassischen B2B-Geschäft. Die Zusammenarbeit mit Behörden erweist sich in vielen Fällen als langwieriger und aufwändiger. Sie benötigen regelmäßig im Vergleich zu privaten Unternehmen deutlich mehr Zeit für Ausschreibungen und Genehmigungen, sodass die Umsetzung erst zeitverzögert erfolgen kann. Hier spielen noch immer zahlreiche Vorschriften eine Rolle, die die Auftragsvergabeprozesse verlangsamen.

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